Was ist ein Life Cycle Assessment?
Die Methode des "Life Cycle Assessment" (LCA) ist ein Verfahren zur Messung der Umweltauswirkungen, das häufig Teil von Nachhaltigkeitsberatungsdiensten ist und die Lebensdauer eines Produkts von der Herstellung bis zur Entsorgung berücksichtigt. Sie umfasst Faktoren wie Energieverbrauch, Emissionen und Abfallerzeugung sowie die Erschöpfung natürlicher Ressourcen.
Die Ökobilanz ist für Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen minimieren wollen, unerlässlich. Sie liefert verlässliche quantitative Daten, die zur Ermittlung von Verbesserungspotenzialen und Möglichkeiten zur Entwicklung nachhaltigerer Produkte und Verfahren genutzt werden können.
Unternehmen sollten die gesamten Umweltauswirkungen ihrer Aktivitäten oder Produkte bewerten, und hier kommt die LCA-Methodik ins Spiel. Es ist wichtig, die gesamte Geschäftstätigkeit und nicht nur einen Teil davon zu bewerten, da viele Produkte versteckte ökologische Auswirkungen haben, die vielleicht nicht sofort ersichtlich sind, z. B. der Transport von Rohstoffen zu einer Fabrik oder die Entsorgung eines Produkts am Ende seiner Lebensdauer.
Hauptvorteile der Ökobilanz
Die Durchführung einer Ökobilanz für Ihr Produkt liefert wertvolle Informationen über dessen Umweltverhalten und die Faktoren, die es beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise die Wahl der Materialien und Energiequellen. Die wichtigsten Vorteile hängen von der Sichtweise der verschiedenen Interessengruppen ab:
Eine ganzheitliche Betrachtung der Auswirkungen
Mit einer Ökobilanz können Sie den gesamten Lebenszyklus Ihres Produkts von der Herstellung bis zur Entsorgung betrachten. Sie hilft Ihnen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, die Notwendigkeit von Änderungen im Betrieb oder in der Lieferkette zu bewerten und Nachhaltigkeitsziele wie Kohlenstoffreduzierung und Energieeffizienz zu definieren und zu optimieren.
Tiefere Einblicke
LCA bietet enorme Vorteile, wenn es um Produkt- und Materialinnovationen geht. Wenn Sie wissen, welche Produkte in Ihrer Lieferkette das größte Potenzial für positive Umweltauswirkungen haben, können Sie fundiertere Entscheidungen darüber treffen, wie Sie am besten vorgehen.
Darüber hinaus bietet die Ökobilanz die Möglichkeit, verschiedene Alternativen zu vergleichen und zu testen, insbesondere bei Produkten, die aus einer Kombination verschiedener Materialien bestehen. Der Zugang zu diesen Ergebnissen bietet Ihnen eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Verbesserung von Produktionsprozessen für alternative Fasern und für die Zusammenarbeit mit Lieferanten in Forschungs- und Entwicklungsprojekten, um den ökologischen Nutzen Ihrer Innovationsbemühungen zu erhöhen.
Empirische Daten
Die Ökobilanz (LCA) liefert belastbare Umweltdaten, mit denen Sie Ihre Aussagen zur Nachhaltigkeit Ihrer Produkte untermauern können. Energie und Emissionen müssen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigt werden, um die tatsächlichen Umweltauswirkungen zu ermitteln. Studien, die auf Ökobilanzen basieren, schaffen die Glaubwürdigkeit, die sowohl Stakeholder als auch Kunden benötigen, um zu beurteilen, wie nachhaltig Ihre Produkte wirklich sind.
Nachhaltiges Markenzeichen
Die Ökobilanz ist ein leistungsstarkes Marketinginstrument, mit dem sich Ihre Marke in einer um Nachhaltigkeit bemühten Branche differenzieren kann. Durch datengestützte Transparenz können Sie das Vertrauen der Verbraucher gewinnen und ihnen gleichzeitig die positiven Umwelteigenschaften Ihrer Produkte aufzeigen. Die Ökobilanz verschafft Ihnen einen Wettbewerbsvorteil, indem sie Ihren Markenwert steigert und Ihr Produktangebot überzeugender macht.
Die vier Schritte der Ökobilanz
Die Entwicklung der Ökobilanzmethodik reicht bis in die 60er und 70er Jahre zurück, war jedoch nicht einheitlich. Die ersten Schritte zur Standardisierung des Prozesses wurden in den 1990er Jahren unternommen, was zur Schaffung der heutigen LCA-Normen durch die Internationale Organisation für Normung (ISO) führte.
Heute ist die LCA-Methodik ein weit verbreitetes Instrument im Rahmen von Nachhaltigkeitsinitiativen und kann in vier Schritte unterteilt werden: Definition von Ziel und Umfang, Sachbilanz, Wirkungsabschätzung und Interpretation. Gehen wir die einzelnen Schritte durch.
Schritt 1: Definition von Zielen
Die erste Phase des LCA-Prozesses schafft die Grundlage für die weitere Analyse und stellt sicher, dass die Ergebnisse relevant und aussagekräftig sind, indem sie ein Verständnis dafür schafft, was analysiert werden soll und was nicht, und wie dies geschehen soll. Am Ende dieser Phase sollten Antworten auf folgende Fragen vorliegen:
- Warum wird die Evaluation durchgeführt?
- Was ist der Bewertungsgegenstand, auch als funktionale Einheit bezeichnet? Handelt es sich z.B. um ein Produkt, einen Prozess oder eine Tätigkeit oder um einige damit verbundene Elemente?
- Wo liegen die Grenzen der Analyse? Welche Phasen des Produktlebenszyklus sind in die Bewertung einzubeziehen und welche sind auszuschließen?
- Gibt es einen Zeitrahmen für die Bewertung?
Beispiel einer Ökobilanz: Ziel & Umfang
Nehmen wir einen Laptop als Beispiel, um die einzelnen Schritte der Ökobilanz besser zu verstehen. Hier sind die möglichen Ergebnisse von Ziel und Umfangsstufe:
- Ziel: Das Ziel der LCA-Studie ist es, die Umweltauswirkungen eines Laptops während seines gesamten Lebenszyklus zu bewerten.
- Funktionseinheit: Die funktionelle Einheit für die Studie ist ein Laptop-Computer, der die durchschnittlichen Nutzungs- und Leistungserwartungen eines typischen Nutzers über einen Zeitraum von 5 Jahren erfüllt.
- Grenzen der Analyse: Die Bewertung umfasst den gesamten Lebenszyklus eines Notebooks, einschließlich Rohstoffgewinnung, Herstellung, Nutzungsphase und Entsorgung bzw. Recycling. Der geografische Geltungsbereich ist nicht begrenzt.
- Zeitrahmen der Bewertung: In der Studie werden die Umweltauswirkungen eines Laptops über einen Zeitraum von 5 Jahren untersucht, was laut Branchenberichten der durchschnittlichen Lebensdauer eines Laptops entspricht.
Step 2: Lebenszyklusinventar (LCI)
In der zweiten Phase werden Daten über die während des Lebenszyklus einer Funktionseinheit verbrauchten Ressourcen und erzeugten Abfälle, einschließlich Rohstoffe, Emissionen, Energieverbrauch usw., gesammelt. Die Daten können aus verschiedenen hochwertigen Quellen gesammelt werden, z. B. aus Branchenberichten, Produktspezifikationen und anderen relevanten Informationsquellen. Die Rationalisierung des Datenerfassungsprozesses in dieser Phase kann leicht durch verschiedene Softwarelösungen erreicht werden. ELEKS Dakar kann zum Beispiel automatisch genaue Daten über den Stromverbrauch und die damit verbundenen Emissionen sammeln. Die gesammelten Daten werden in der nächsten Phase verwendet, um die Umweltauswirkungen einer Funktionseinheit zu berechnen.